Am 17. April, pünktlich zur Kirschblüte, fand in Potsdam die bereits zweite Landes-Kata-Meisterschaft im Judô statt; ausgerichtet vom SV Motor Babelsberg. Zugegen waren u.a. 9.Dan Ehrenpräsident des BJV, 5.Dan Vizepräsident BJV,.... und die Naginataka der „Ersten Naginatagruppe Land Brandenburg“. Es wurden Personen geehrt und Kata gezeigt.
Nach der Begrüßungsrede des Ehrenpräsidenten des BJV (Brandenburger Judô-Verband) Hubert Sturm (9. Dan) und dem Vereinsvorsitzenden Daniel Keller wurden zwei langjährig aktive Judôka geehrt. Kay Fritsche (Ehrenurkunde) und Manuel Gluske (Ehrenmedaille/Bronze) sind nicht nur langjährig aktive Judôka sonder auch sehr engagiert in der brandenburgischen Judôorganisation und ebenso bei der Ausrichtung dieses Events.
Andere langjährige Judôtrainierende waren auch zugegen. Neben Hubert Sturm (9. Dan), waren auch Martin Reißmann (6. Dan; Referent Prüfungswesen des BJV) und Dirk Krüger (5. Dan; Vizepräsident des BJV) anwesend. Diese drei Dansha waren die Wertungsrichter der Judô-Kata-Wettkämpfe. Unter deren wachsamen und wissenden Augen rangen die Teilnehmer um die Platzierungen der 2. Landes-Kata-Meisterschaft des brandenburgischen Judô-Verbandes.
Das Kämpfen; das „sich verteidigen“, stellt den höchsten Anspruch an das Selbstbewusstsein dar. Selbst, wenn dieses sehr stark ausgeprägt ist, reicht es nicht allein aus um effektiv zu agieren. Wissen um Technik, Strategie und Taktik sind notwendig um die Sicherheit und den Erfolg im Kampf zu steigern. Dies gilt für alle Kampfsysteme unabhängig ihrer Geschichte oder nationalen Herkunft.
So vermitteln Kata unter anderem Aspekte wie:
Kuzushi: Brechen und Stören des gegnerischen Gleichgewicht
Tsukuri: Anpassen der eigenen Körperhaltung an das gebrochene / gestörte Gleichgewichts des Gegners.
Kime: Umsetzung der Kraft/Energie in technischer und motorischer Ausführung von Bewegungen
Kiai: korrekte Atumung, Koordination von Atmung und Aktion
Zanshin: Wachsamkeit und Achtsamkeit
Seme: Geistiger Druck auf den Gegner
Mushin: Wachsamkeit und Achtsamkeit im Kampfgeschehen
Fudoshin: Emotionale Balance und Unerschütterlichkeit
Nach der Eröffnung des Judô-Kata-Turniers führten die Naginataka der Ersten Naginatagruppe Land Brandenburg grundlegende Techniken des Naginata vor. Einleitend stellte deren Übungsleiter die Kampfkunst in Historie und Systematik vor. Dann wurden Stellungen, Schritte, Schwünge und Schläge durch die Kämpfer gezeigt. Verdeutlichten wurde auch hier, dass konzentriertes Üben über einen langen Zeitraum notwendig ist um die Handhabung einer Waffe zu erlernen. Die Vorführung wurde mit Applaus der vielen Zuschauer belohnt.
Es folgte die Landesmeisterschaft der Judô-Kata
und die folgenden Kata wurden gezeigt:
Nage-no-kata (Form des Werfens):
Die Nage-no-kata wurde als erste Kata von Jigorō Kanō, dem Begründer des Judôkampfsports, entwickelt und besteht aus fünfzehn repräsentativen Wurftechniken. Hierbei werden insbesondere die unterschiedlichen Wurfprinzipien veranschaulicht.
Katame-no-kata (Form der Kontrolle):
Sie besteht aus fünfzehn repräsentativen Bodentechniken.
Darunter sind Festhaltetechniken, Würgetechniken und Hebeltechniken, mit denen die unterschiedlichen Prinzipien veranschaulicht werden.
Kime-no-kata (Form der Entscheidung):
Diese Kata unterrichtet die Grundlagen von Angriff und Verteidigung in realen Kampfsituationen und besteht aus zwanzig Techniken. Diese beinhalten auch Schläge auf lebenswichtige Punkte und sind im Randori („Übungskampf) verboten. Die Techniken dieser Form werden in zwei Gruppen unterteilt: Techniken im Sitzen (Idori) und (Techniken im Stand (Tachiai). Ebenso kommen auch Waffen, wie das japanische Schwert und Messer zum Einsatz.
Nach dem alle Kata verletzungsfrei präsentiert wurden, erfolgte eine Pause. In dieser konnten sich alle Teilnehmer, Akteure und Zuschauer an den vielen Leckereien stärken. Es gab verschiedene belegte Brötchen; frische Soljanka, Wiener Würste; verschiedenen Kuchen und Getränke…
Am Pressestand der Naginataka wurde über die Kampfkunst informiert. Es stand Informations- und interaktives Material bereit. Der Nachwuchs zeigten sich sehr interessiert und probierten sich vor einem ersten Training schon einmal aus....
Der Potsdamer Fanfarenzug des SV Motor Babelsberg kündigte mit Pauken und Trompeten die zweite Präsentation der Naginatagruppe an. Nun wurden, übereinstimmend mit dem Judô-Kata-Event, Naginata-kata gezeigt. Auch hier waren die Aspekte des Kampfes zu sehen. Angriff und Konterangriff erfordern beiderseits Zanshin, Mushin und Fudoshin sowie Training und Studium der Techniken.
Die Naginatagruppe, bestehend aus Teilnehmern unterschiedlicher Graduierungen und Trainingsreife führte solide vor. Die Zuschauer applaudierten auch bei dieser zweiten Präsentation.
Gleich im Anschluss erfolgte die Siegerehrung der
2. Landes-Kata-Meisterschaft des Brandenburger Judô-Verbandes und ein gemeinsames Gruppenbild aller Budôka. Platzierungen gab es in Nage-no-kata; Katame-no-kata und Kime-no-kata.
Platzierungen der 2. Landes-Kata-Meisterschaft des Brandenburger Judo Verbandes e.V.
1. Platz | Nage-no-kata | Michael Zapf | JC Kyoko Jänschwalde |
1. Platz | Katame-no-kata | Michael Lenz | SV Motor Babelsberg |
1. Platz | Kime-no-kata | Matthias Störzner | TSG Lübbenau 63 |