© GENKIDO / Stefan Pawlitke

Naginata Engi-Lehrgang
Den Wettkampf
verstehen, vorbereiten und sicher umsetzen

Potsdam
(24.-25.06.2017)

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Atarashii Naginata kennt im Turnier zwei grundlegende Wettkampfdisziplinen - Engi und Shiai.
Im Shiai, dem Kampf in Rüstung, kämpfen zwei Naginataka im Einzelkampf gegeneinander. Im
Engi hingegen kämpfen zwei Zweiterteams ohne Rüstung gegeneinander.

Um Engi ging es auf dem Naginata Engi-Lehrgang von GENKIDO.
So fanden sich einige Interessierte zusammen, die sich eingehend mit dem Thema des Engi und der detaillierten Vorbereitung auf ein Engi beschäftigen wollten.

Auf dem Plan standen nicht nur die kata, die im Engi gezeigt werden, sondern auch die weitreichende Vorbereitung eines Teilnehmers sowie die Sichtweise und die Einstellung zum Engi selbst. Nur so ist ein sicheres Umsetzen aller erlernter Details in einem Wettkampf wie diesem möglich.
Denn im Engi geht es nicht allein darum fehlerfreie kata zu zeigen. Die Teampartner müssen ebenso zusammen die Etikette, Wettkampfnormen und -verhaltensweisen beherrschen. So übten die Teilnehmer dieses interessanten Lehrgangs nicht nur Schläge und Blöcke miteinander, sondern auch korrektes Verhalten und den Ablauf der Etikette. Das Dôjô-Maskottchen sorgte wieder für einen verletzungsfreien Lehrgang.

Die Lehrgangsteilnehmer lernten was beim Agieren im Engi schon vorher zu beachten ist und welche Dinge sie dazu brauchen. Auch was der Veranstalter eines Engi für die Wettkämpfer tun muss; was als Wettkampfteilnehmer bei den Schiedsrichtern zu beachten ist; welches Verhalten während des Turniers wichtig ist; was die Unterschiede zwischen nationalem und internationalem Engi sein können und schließlich was den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann.

Nach dem Reinigen des Dôjô und den Grundlagenübungen (kihon) übten sich die Teilnehmer gruppenweise in den shikak-ôji Formen. Jene Formen (kata) die auch im Engi gezeigt werden müssen. Es wurden alle shikake-ôji Formen im Detail beleuchtet.

Besonders interessant wurde es bei der sechsten, siebenten und achten Form. Für einige Teilnehmer neu, für andere schon etwas vertrauter, wurden doch für alle die einen oder anderen Details nun klarer und übersichtlicher. Das Interesse der Teilnehmer am nachhaltigen Lernen zeigte sich am Eifer zum Wiederholen dieser Details und am widerspruchsfreiem Lernen miteinander.

Thematisiert wurde für die Teilnehmer ebenso der Aufbau einer Wettkampffläche des Engi. Sie zeigten sich in der Gruppe kooperativ und setzten die Anforderung schnell, sicher und korrekt um.

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Die dabei eingesetzte Lasertechnologie hat sich bereits seit einigen Jahren im Training der Potsdamer Gruppe bewährt und nun auch bei diesem öffentlichen Lehrgang. Mit ihrer Hilfe konnte schnell, sicher und exakt gemessen werden.

Auf diese Weise entstand, nach knapp 15 Minuten, eine Engi-Wettkampffläche nach internationalen Regeln.

Zu einem späteren Zeitpunkt rückte die Waffenkontrolle in den Mittelpunkt. Vor jedem Wettkampf werden die für die Kämpfe vorgesehenen Waffen genau überprüft. Einerseits auf Konformität und andererseits auf Sicherheit.

Bei den Naginata für den Wettkampf muss eine minimale bis maximale Länge und eben so eine vorgeschriebene Art und Weise der Anfertigung eingehalten werden.

Teilnehmer des Lehrgangs frischten ihr Wissen diesbezüglich auf und erfuhren noch einige Tipps für eine sichere und reibungslose Waffenkontrolle, was letztlich auch den Wettkampforganisatoren wertvolle Zeit spart. Auch hier kam die Lasertechnologie zum Zuge und ermöglichte eine schnelle Messung der exakten Waffenlänge.

Im Anschluss an die Waffenkontrolle ging es um die Teams, die im Engi gegeneinander antreten.

Die Kleidungen der Teampartner wurden bei allen Teilnehmern unter die Lupe genommen. Nicht nur als Team für ein Wettkampf angemeldet sein sondern auch im Team denken und noch besser handeln ist wichtig. So offenbarte sich die eine und andere Nachlässigkeit bezüglich der Kleidungsetikette. Schnell wurde dies korrigiert und eilig machten sich die wissbegierigen Teilnehmer Notizen. Denn schnell ging es über zum Thema der Teammarkierungen.

Ein weiterer interessanter Punkt war die richtige Bindung der farbigen Teambänder im Engi. Rotes oder weißes Band – beide mussten auf die gleiche und richtige weiße am Turnierteilnehmer angebracht werden. Eigens für diesen Teil des Lehrgangs bereitgestellte rote und weiße Bänder unterstützen das Lernen. Vom Lehrgangsleiter im Detail erklärt mit einigen Tricks war auch dieser Teil kein Problem mehr für die Teilnehmer.

Im Engi gibt es weiße und rote Teams. Doch wann legt man welche Farbe an? Wie erfährt man wer als nächstes mit welcher Farbe startet? Was wenn diese Information ausbleibt? Was wenn keine Zeit zum Markieren ist oder die Bänder zu kurz für einen selbst sind?
Auch hier gab der Lehrgansleiter seine Erfahrung aus zahlreichen Engierfolgen weiter. Die Teilnehmer zeigten sich flexibel für diese erdenklichen Fälle und lernten schnell zu handeln.

Anschließend übten sie untereinander das korrekte anlegen der Teamfarben und gaben sich gegenseitig Hinweise. Am Ende klappte das Markieren der Turnierteilnehmer recht zügig und sicher.

Bevor es zum Probelaufen eines Engi ging, übten alle in festgelegten Teams die zuvor durch den Lehrgangsleiter ausgewählten Engiformen. Die einzelnen Teams übten ihre jeweiligen Schwerpunkte und jeder versuchte sich auf seinen Teampartner einzustellen. Rhythmus, Takt und Harmonie waren aber nur einige wichtige Punkte im Engi.

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Nach einer kurzen Pause startet das Probe-Engi – ein komplettes Engi im Probemodus.
Die Lehrgangsteilnehmer mussten wie im richtigen Engi agieren. Das Aufrufen der Engi-Teams musste korrekt beantwortet werden, die Startaufstellung musste korrekt umgesetzt werden und letztlich auch das Betreten der Wettkampffläche. Ebenso die gesamte Etikette des Engi und die shikake-ôji Formen selbst.


In diesem Probe-Engi wurden die Teilnehmer gezielt mit Schwierigkeiten konfrontiert. So zum Beispile mit dem Moment umgehend erneut in einen Kampf starten zu müssen – aber mit einer anderen Teamfarbe. So waren auch die anderen Teilnehmer, die in dem Moment nicht aktiv waren, gefordert zu helfen.

Alle Lehrgangsteilnehmer bekamen auf diese Weise ein waches Auge über den Ablauf des Geschehens und wo es an Hilfe bedarf. Auch Momente in welchen vom Lehrgangsleiter gezielt Fehler von Turnierveranstalterseite ausgelöst wurden, forderten die Lehrgangsteilnehmer heraus.
Eine gute Voraussetzung nicht nur als Team sonder auch als Nationalmannschaft bei internationalen Turnieren zu funktionieren und voran zu kommen.

Nach einer weiteren kleinen Pause im Anschluss an das Probe-Engi stellten sich vier selbstbewusste Teilnehmer einem Wissenstest. Schriftliche Fragen zum Thema Engi und zum Lehrgang galt es zu beantworten. Wer sich im Lehrgang konzentrierte und vielleicht auch Notizen machte hatte es etwas leichter.

Kurz darauf mussten die Kandidaten ihr Wissen auch in der Praxis umsetzen und entsprechend shikake-ôji zeigen. Zwar nicht unter Wettkampfbedingungen, wohl aber hoch konzentriert und fehlerfrei. Es kam auch auf die Reaktion und Bewältigung bei Fehler an. Was passiert wenn etwas durcheinander gerät oder die Konzentration verloren geht?

Alle Teilnehmer dieses freiwilligen Test absolvierten diesen solide und bekamen entsprechend einen Vermerk auf einer kleinen Urkunde.

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Ein Teilnehmer Feedback:

"Der Engi -Lehrgang war super und es hat mir sehr gut gefallen dass ausgiebig Zeit für die einzelnen Engi-Kata-Formen vorhanden war. Ich habe auch Einblicke in die Kataformen 6, 7 und 8 bekommen.
Sehr hilfreich waren die einzelnen Tipps und die Erklärung der Details.
Der Wettkampfablauf ist auch in allen Einzelheiten besprochen und geübt worden. Dadurch hat mir dieser Lehrgang mehr Sicherheit im gesamten Wettkampfablauf gegeben.
Insgesamt ein super Lehrgang, vielen Dank!"

Marlies Werner
 

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