Gemeinsam Kämpfen
Tag der offenen Tür
bei den Potsdamer Naginatakämpfern
(16.-17. Juli 2022)
An gleich zwei Tagen stand die Tür bei den Kämpfern der Potsdamer Naginatagruppe für Interessierte offen. Am 16. und 17. Juli 2022 konnten Neugierige gemeinsam mit den Erfahrenen trainieren; Fragen stellen und auch hinter die Kulissen schauen.
In der Babelsberger Trainingshalle fanden sich am Samstagmorgen, des 16. Juli, sieben interessierte Potsdamer ein und schnupperten Kampfkunstluft. Den Beginn machte das gemeinsame Auflockern und verschiedene Gymnastikübungen. Bereits hier zeigten alle, trotzt des heißen Sommerwetters, Durchhaltevermögen. Dieses war für die nächsten zwei Tage auch nötig.
Gefolgt von der traditionellen Eröffnung eines Trainings, dem hierzulande genannten „Angrüßen“, folgte eine Einweisung in die korrekte Handhaltung der Waffe – der Naginata.
Kurz darauf fanden sich alle in den Grundübungen wieder. Kampfstellungen, Schritte, Schwünge und Basisschläge wurden geübt. Nachdem dem alle den ersten Teil absolviert hatten, wurde es entspannter.
Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet. Es gab Einblicke in die Geschichte der Waffe; der Entwicklung der Kampfkunst und ihrer weltweiten Organisationsstruktur. Ein großer Informationsstand mit reichlich bebilderten Textinformationen und vielen originalen Anschauungsmaterialien gab Auskunft über Unterrichtsstruktur und allen verwendeten Utensilien im Training, bei Prüfungen und Turnieren. Hier konnte sich auch über die Geschichte der Potsdamer Gruppe und deren Erfolge informiert werden. Eine echte Waffe veranschaulichte deren Eigenheiten und die wichtigen Prinzipien der Handhabung im Training und auch deren Gefährlichkeit in geübten Händen.
Bald waren auch die ersten Kampfschreie zu hören, denn nun folgte die Gruppe den ersten Kommandos für Grundschläge und Blöcke. Die Neulinge führte diese recht solide aus. Alle bemühten sich sehr, denn das erklärte Tagesziel war es, dass jeder die erste shikake-ôji-Form („ipponme“) durchlaufen kann. Das ist ein festgelegter Ablauf von zwei aufeinanderfolgenden Angriffsschlägen und einem Konterschlag – also zugleich noch eine Partnerübung.
Im späteren Teil des ersten Tages wurde das Prinzip von kata erklärt. Paarweise übten alle, mit wechselndem Partner, sowohl die Rolle des Angreifers (shikake) als auch die, dessen der den Angriff erwidert (ôji). Nach kurzer Zeit unter Anleitung konnten die Teilnehmer, unterstützt von zwei Naginatadamen der Potsdamer Gruppe, die erste shikake-ôji-Form „ipponme“ schaffen. Mit stetigem Partnerwechsel und Rollentausch festigten sich zügig die Abläufe und verschiedenen Techniken beider Rollen. Das Tagesziel war erreicht.
Am zweiten Tag stand das Rüstungsthema im Mittelpunkt. Gemeinsames Tagesziel war es eine Schlagserie (uchikaeshi) absolvieren zu können, sicher auf der Rüstung zu treffen und als Bonus, wenn alles gelingt, gegen einen Rüstungsträger einen leichten sicheren Kampf zu probieren. Zunächst wurden die Eigenheiten der Naginatarüstung erläutert und auf die Bedeutsamkeit der Sicherheit im Training hingewiesen.
Der Ablauf der Schlagserie uchikaeshi wurde einstudiert. Diese ist eine grundlegende Schlagserie, die korrektes Schlagen, korrekte Distanz und zeitliche Koordinierung sowie allgemeine körperliche Koordinierung lehrt. Die Interessenten am Tag der offenen Tür brauchten einige Zeit, doch sie schafften es, sich auch diese Abfolge einzuprägen.
Es folgten Übungen für fokussiertes Schlagen; Übungen für gute Kiai und Übungen für gute harai (Wegschlagen der gegnerischen Waffe). Mit dem gesammelten Wissen begannen nun die Schläge auf die Rüstungen der anwesenden Naginataka. Es wurde also noch lauter in der Trainingshalle. Auch wenn alle noch intensiver ins Schwitzen kamen, so steigerte sich auch die Konzentration und der Spaß. Den wenig später folgten die Versuche einen Rüstungsträger zu treffen. Im Vordergrund stand hierbei zu erfahren, dass ein bewegliches Ziel durchaus schwieriger zu treffen ist als ein unbewegliches Ziel einer Trainingsübung. Die Teilnehmer bekamen auf diese Weise ein ungefähres Gefühl, wie sich ein Turnierkampf anfühlen könnte. Verletzt wurde an beiden Tagen niemand und so hatten alle Freude und Spaß.
In den Trainingspausen wurden Videos über Naginata geschaut. Ob alte Stile; neue Stile; Turniere oder Vorführungen – alles wurde erläutert und erklärt. So konnten die Teilnehmer nicht nur in diese Kampfkunst hineinschnuppern, sondern auch über den Tellerrand schauen.
Trotzt ihrer Altersunterschiede, von 22 bis 64 Jahre, übten alle Interessierten an diesem Wochenende gemeinsam und nutzen die Gelegenheit sich intensiv auszutauschen. Ihr Feedback spiegelt ein gelungenes Wochenende wider und einige von ihnen haben sich der Potsdamer Naginatagruppe bereits angeschlossen.
Wer sich der Gruppe anschließen möchte,
ist jederzeit herzlich willkommen zu seinem kostenfreien Probetraining.
Eindrücke einiger Workshopteilnehmer:
"Herzlichen Dank an den Kursleiter Stefan mit seinen beiden netten Assistentinnen für dieses abwechslungsreiche und entspannte Wochenende. Sehr professionelle Vorbereitung und Durchführung von der Einladungs-Mail an. Fordernd und gleichzeitig entspannend."
Martin
"Anfängerfreundlich. Es wird auf Sicherheit geachtet und der sensei ist sehr kompetent und gibt gute Tipps."
Anonym
"Stefan leitet mit viel Erfahrung und Spaß und hat uns mit seinem Eifer angesteckt. Ich fühlte mich gut aufgehoben und meine Fragen wurden alle immer gut beantwortet. Das viele Material zum Anschauen war toll."
Sebastian
"Naginata ist eine schöne Kampfsportart. Am Wochenende habe ich viel darüber erfahren. Sie ist viel größer als ich gedacht habe. Das Material und die Videos fand ich spannend. Vielen Dank für ihre Arbeit."
Kai
"Es war für mich sehr nützlich, die einzelnen kamae mit allen Details zu üben. So hat sich vieles gefestigt. Der kiai vor der kamae ist motivierend."
Marlies
"Ich habe mich an den zwei Tagen gefordert gefühlt, aber nicht überfordert, weil der Leiter jeden unterstützt hat. Er hat bei jedem auf seine Weise erklärt, so hat jeder alles schnell verstanden. Ich freue mich, dass ich mit dabei war."
Anonym