© Stefan Pawlitke

 
Atarashii-Naginata-Seminar &
erstes Engi-Turnier in Russland
mit Sumi Kaoru sensei (5th dan hanshi)
Sankt Petersburg

(06.-09. August 2015)
Seminar, Engi, Shiai, Koryû, Sushi
 

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Bereits am 06. August 2015 gab es ein Naginatatraining. Am Folgetag startete dann der offizielle Lehrgang. Zuvor wurde aber der Boden des dôjô gereinigt – wie vor jedem Training - natürlich mit ganzem Körpereinsatz. Die Teilnehmer nutzten diese Gelegenheit, um zeitgleich wach und „warm“ zu werden.

Bei den sommerlichen Temperaturen von ca. 30°C war dazu nicht mehr viel nötig. Dennoch fanden sich anschließend alle zum Taisô (Gymnastik) zusammen. Mobilisierung und Dehnung sind wichtig, um sich vor möglichen Verletzungen zu schützen und auf die Anstrengungen der nächsten drei Tage vorzubereiten.

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Einige Überraschungen sorgten in diesen Tagen für Freude und auch Heiterkeit unter den internationalen Teilnehmern. Diese kamen teilweise von sehr weit angereist. Neben den russischen Teilnehmern, auch aus dem fernen Sibirien kommend, nahmen so auch Trainierende aus dem fernen Sibirien, aus den USA, aus Finnland und aus Deutschland teil. Somit waren Naginataka aus fünf Nationen vertreten. Unter ihnen sowohl blutige Anfänger als auch erfahrene Dansha. So konnten alle im Sinne des Budô voneinander profitieren und sich gegenseitig helfen.

Sumi sensei leitete alle mit Geduld und Spaß durch die verschiedenen Lehrgangsinhalte. Für die Anfänger standen die Grundlagen und der korrekte Umgang mit der Waffe im Vordergrund. Für die erfahrenen Teilnehmer ging es dagegen oft mehr ins Detail der einzelnen Übungen und Themen.  

So begann der erste Lehrgangstag mit Kihon, gefolgt von Shikake-Ôji (Kata). Alle acht Shikake-Ôji Formen wurden mehrfach thematisiert. Später kam das Bôgu-Training an die Reihe. Trotz der Hitze nahmen alle mit unbeirrbarem Eifer teil. Das Bôgu-Training war gerade für die Anfänger interessant. Hier zeigte sich, dass es nicht so leicht ist einen korrekten Schlag anzubringen.

© GENKIDO / Stefan Pawlitke
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Sumi sensei erläuterte die einzelnen Aspekte der Naginatakampfkunst und was es bedeutet mit einer solch langen und historischen Waffe zu lernen. Das regelmäßige Training selbst reicht nicht aus. Es ist die Einstellung. Sie schafft Platz zur Entwicklung. Hierauf verwies Sumi sensei ebenfalls. So ließen es sich einige Teilnehmer auch nicht nehmen eines Morgens die Wartezeit bis zur Hallenöffnung mit Training im Freien zu verkürzen. Sumi sensei animierte die Wartenden zum Training im tendô-ryû.

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Koryû naginatajutsu stellt den Schlüssel zum Verständnis des Atarashii Naginata dar. Nicht nur eindrucksvolle Aspekte, sondern auch teils schwierige technische Bewegungsabläufe im Detail machen das koryû naginatajutsu so interessant. Im Lehrgang erläuterte Sumi sensei diese später genauer und was es zu beachten gibt.

Zur Überraschung kamen dann offizielle Vertreter einer Regierungsbehörde zu Besuch. Vom Japanischen Konsulat in Sankt Petersburg war der Vizekonsul Herr Nakamura und Attaché Herr Kugai gekommen.
Beide wohnten einen Tag lang dem Training bei und nutzen die Zeit zu Gesprächen mit Sumi sensei und den deutschen Gruppenleiter. Es wurde natürlich über Naginata aber auch anderes gesprochen. Die beiden Gäste waren hoch erfreut und begrüßten die Anstrengungen für eine wachsende Naginatagruppe in Sankt Petersburg in einer Ansprache vor der Gruppe.

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Natürlich ließen es sich die beiden Gäste dann auch nicht nehmen mitzumachen, als in der Lehrgangspause alle Teilnehmer gemeinsam das Mittagessen zubereiteten. Sämtliche Zutaten waren vorhanden. So beteiligten sich alle Anwesenden am Rollen von Maki-Sushi. Einige Teilnehmer und Gäste brachten auch Süßigkeiten und Selbstgebackenes mit. So entstand ein reichhaltiger Mittagstisch der mit vielen Gesprächen die Energie für den nächsten Lehrgangsteil zurückbrachte.

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Bôgu-Training stand auf dem Plan - zunächst Grundübungen und Basistraining, später dann Kombinationstechniken, die für den Wettkampf fit machten. Mit ihrer Erfahrung ermutigte Sumi sensei immer wieder auch die Anfänger sich um mehr und mehr Leistung zu bemühen. Diese folgten mit Freude. So gab es auch shiai-Kämpfe (Rüstungskämpfe) zwischen den Teilnehmern und später auch Teamkämpfe (in Rüstung) mit je 5 Wettkämpfern pro Team.

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Im weiteren Lehrgangsverlauf gab es für die Teilnehmer eine weitere Überraschung. Ein allererstes Engi-Turnier. Das Engi-Turnier „White Nights - Sankt Petersburg“- in Anlehnung an das jährliche astronomische Ereignis der hellen Nächte in Sankt Petersburg. Zuvor wurden alle acht Shikake-Ôji geübt. So fühlen sich die Anfänger etwas sicherer. Gezeigt werden mussten die kata nihonme, sanbonme und yonhonme. Eine weitere Überraschung sorgte dann für Spannung. Sumi sensei leitete an zu schiedsen. Für die Erfahrenen war es eine weitere Möglichkeit, sich mit den Abläufen der Schiedsrichteretikette und -techniken mit Hinblick auf eine Schiedsrichterausbildung zu befassen. Für die Anfänger war es ein erster Einstand in Engi.


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So bekamen sie auch einen guten Einblick in das Reglement und den Ablauf des Engi. Die jeweiligen Schiedsrichter erläuterten (zum Training der Sache) jeweils ihre Entscheidungen vor Sumi sensei. Dies half auch den Anfängern, sich zu verbessern, und den Erfahrenen, einen tieferen Einblick in diese Materie zu bekommen. Am Ende wurden die Sieger des „White Nights“ - Engi-Turniers gekürt.


Glückwunsche an alle Teilnehmenden und die Platzierten:

1. Platz   Oksana Osokina (RU) - Stefan Pawlitke (DE)

2. Platz   Inga Mamedova (RU) - Igor Sharov (RU)

3. Platz   Daria Litunenko (RU) - Konstantin Markov (RU)

 

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Der nächste Teil des Lehrgangs befasste sich mit Koryû. Die Zen Nihon Naginata Kata wurden geübt. Hierfür war eine gute Handhabung der doch schwereren Holzlanzen unumgänglich.

Die Teilnehmer dieser Übungseinheit kamen langsam aber stetig voran. Nicht so anstrengend für den Körper wie die Lehrgangseinheiten zuvor, aber dennoch anstrengend für die Konzentration, so forderte auch dieser Übungsteil seinen Zoll. Am Ende waren alle glücklich, einerseits den langen Weg andererseits die Anstrengungen auf sich genommen zu haben.

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Jeder der Teilnehmer, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, konnte von diesem Lehrgang mit Sumi sensei und ihrer reichen Sachkenntnis lernen um anschließend mit neuen Erfahrungen und Eindrücken heimzukehren. Nicht zuletzt auch durch eine Sightseeing-Tour mit Feuershow.

Ein Lob und ein großes Dankeschön an die Organisatoren und nicht zuletzt auch an Sumi sensei selbst für ihren heiteren und unbeschwerten Unterricht.

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